Der 26. Januar 2001 ist als „Schwarzer
Freitag“ in die indische Geschichte eingegangen.
Das Erdbeben von Gujarat richtete riesige Zerstörung
an. Bald sollte man es als das Jarhundertbeben
für diesen Subkontinent bezeichnen. Durch
dieses Ereignis wurde man direkt hingeführt
auf die berühmte Ölbergrede, insbesondere
Matthäus 24,7, denn dort sagt der Herr Jesus:
„...und es werden Hungersnöte sein
und Erdbeben hier und dort“.
Ein Erdbeben symbolisiert in der Bibel gewöhnlich
Erschütterung. Das, was einem vertraut ist,
worauf man sich gründet und verlassen kann,
was eigentlich nie in Frage gestellt worden ist,
wird einem fast schlagartig weggenommen. So ist
es von dieser Perspektive her erwähnenswert,
daß nur bei Matthäus berichtet wird,
wie sowohl bei der Kreuzigung als auch bei der
Auferstehung Jesu ein Erdbeben stattfand. Wir
lesen nichts davon bei Markus, Lukas oder Johannes.
Warum? Matthäus schreibt bekanntlich für
die Juden, und für dieses Volk wurde buchstäblich
alles erschüttert. Alles, worauf sie sich
Jahrhunderte lang gegründet hatten, der Tempel,
der Gottesdienst, die Opfer, die Bewohnung des
Landes usw., alles wurde ihnen weggenommen.
Der 11. Sept. letzten Jahres gilt als der Tag,
an dem die Welt erschüttert wurde, bzw. zusammenbrach.
Zwei Flugzeuge rasten als fliegende Bomben in
die Zwillingstürme des Welthandelszentrum
in New York. Doch selbst diese Erschütterung
ist nicht mit dem zu vergleichen, was ein jüdisches
Herz empfunden haben mußte, als der Herr
Jesus eine Prophezeiung aussprach, die in ihrer
Tragweite leicht überlesen wird.
Die Jünger zeigen in dieser bekannten Ölbergrede
Jesus den Tempel. Dieser war in der Antike, nicht
von der Höhe, wohl aber von der Ausdehnung
her, das größte Gebäude der damaligen
Welt. Ein Bau von unglaublicher Schönheit
und Pracht. Die Antwort Jesu: „Wahrlich
ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf
dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde“
(Mt. 24,2).
Welch ein Schock bzw. Erschütterung da durch
die Herzen der Jünger gegangen sein muß,
ist nur schwer vorstellbar. Der Tempel war für
die Juden das Symbol der nationalen und religiösen
Identität, der Beweis, daß Gott unter
ihnen weilte und sie sein Volk sind. Dies soll
alles zerstört werden? So ist eigentlich
diese Einleitung der Ölbergrede ein Hinweis,
was die Endzeit kennzeichnen wird: Erschütterungen,
Umwälzungen, Katastrophen. Wir leben in einer
sehr schnellebigen Zeit und wissen daher nicht,
wann die nächste Erschütterung uns ereilt.
Die Frage der Jünger lautet nun: „Was
sind die Zeichen deines Kommens?“ Mit der
ersten Antwort sagt man in der Regel das Wichtigste.
Wie lautet nun die erste Antwort unseres Herrn?
„Sehet zu, dass euch niemand verführe“.
Verführung ist die Generalüberschrift
unserer Tage. Deshalb ist dieses Thema alles andere
als angenehm, denn wer gibt schon gerne zu, dass
er betrogen oder verführt worden ist?
Gerhard Meier schreibt in seinem Matthäuskommentar
zur Ölbergrede: „Es fällt auf,
dass Jesus die Warnung vor den Verführern
an die Spitze stellt. Verführung ist für
die Gemeinde gefährlicher als Verfolgung.
Verfolgung eint die Gemeinde, Verführung
spaltet sie. Verfolgung lässt das Echte hervortreten,
Verführung das Unechte triumphieren.“
Wir leben tatsächlich in einer Zeit, in der
das Falsche Triumphe feiert. Es kann gar nicht
töricht, gottlos, pervers und verrückt
genug sein, um nicht Anhänger zu rekrutieren
Der Begriff Verführung wird viermal in diesem
Abschnitt erwähnt, und es soll in diesem
Beitrag der Schwerpunkt auf dieses Thema gelegt
werden. In den Versen 6-8 stehen die bekannten
Sätze: „Ihr werdet hören von Kriegen
und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht.
Denn das muß so geschehen; aber es ist noch
nicht das Ende da. Denn es wird sich ein Volk
gegen das andere erheben und ein Königreich
gegen das andere; und es werden Hungersnöte
sein und Erdbeben hier und dort. Das alles aber
ist der Anfang der Wehen.“
Nun hat es schon immer in der Geschichte der
Menschheit Kriege, Kriegsgeschrei, teure Zeiten
bzw. Hungersnöte, Erdbeben und dergleichen
gegeben. Was soll an diesen Ereignissen das Besondere
sein? Der entscheidende Satz steht in Vers 8:
„Das ist der Anfang der Wehen.“ Hier
handelt es sich um einen rabbinischen Ausdruck.
In der rabbinischen Literatur spricht man von
den Wehen des Messias. Je näher die Geburtsstunde
der neuen Welt kommt, desto häufiger werden
diese „Geburtsschmerzen“ auftreten.
Je näher die Stunde der Geburt rückt,
desto regelmässiger, heftiger und intensiver
kommen die Wehen. Das wird das Kennzeichen der
Endzeit sein, daß die einzelnen Ereignisse
sich immer massiver, mit größerer Intensität
und geringeren Intervallen einstellen.
So sprach man bereits von einem Jahrhundertbeben
in der Türkei, das mit der Stärke 6,7
auf der Richterskala im Jahre 1999 Tod und Verderben
brachte. Von einer Jahrhundertkatastrophe war
ebenfalls die Rede in bezug auf den Zyklon, der
über den indischen Bundesstaat Orissa hereinbrach.
Und nun machte diese Naturgewalt Ende Januar Schlagzeilen,
die man als den „Deathquake“ (Todesbeben)
in Indien bezeichnete. In der Parusierede bei
Lukas ist sogar von großen Erdbeben die
Rede (Kap. 21,11).
In demselben Vers werden auch noch Seuchen (griech.
leumos) erwähnt. In den letzten zwanzig Jahren
sind dreissig Krankheiten aufgetreten, die früher
völlig unbekannt waren. Man kannte vor zwei
Jahrzehnten noch keine Lassa-, Marburg- oder Hatta-Viren.
AIDS ist offiziell erst seit 1979 beziehungsweise
1980 bekannt, aber diese Krankheit hat sich zu
einem potentiellen Killer entwickelt. Derzeit
sterben im südlichen Afrika täglich
6.000 Menschen an AIDS. Auch für Hepatitis
C gibt es noch keine Schutzimpfung, und diese
Krankheit breitet sich ebenfalls immer stärker
aus.
Von diesem Bild der Wehen kann man auch ableiten,
daß die Verfolgungen zunehmen werden. „Sie
werden eurer etliche töten“, (Mt. 24,9).
In keinem Jahrhundert wurden so viele Christen
umgebracht wie im 20. Jahrhundert. So ist auch
in Indonesien die Lage äußerst gespannt.
Man hat dort zum Jihad, dem heiligen Krieg, aufgerufen.
Im Sudan läuft ein Ausrottungskrieg gegen
die christianisierten Völker im Süden,
der von der Weltöffentlichkeit im großen
und ganzen ignoriert wird.
Das Wort Verführung steht in Vers 4 als
Generalüberschrift, in Vers 5 wird der religiöse
aber auch politische Bereich angesprochen. In
Vers 11 heißt es: „Und es werden sich
viele falsche Propheten erheben und werden viele
verführen.“ Wenn der Herr Jesus „viele“
erwähnt, dann wird ein Kennzeichen dieser
verführerischen Strömungen ihr großer
Erfolg, ihr schnelles Wachstum sein. Das allein
ist noch kein Grund, daß eine Bewegung falsch
ist, aber die Annahme, etwas, das schnell wächst,
müsse deshalb von Gott sein, ist ein großer
Trugschluss. Nach diesem „Erfolgsraster“
z.B. wäre der Islam die wahre Religion.
In der berühmten Bergpredigt steht das Wort
„viele“ nur zweimal. „Der Weg
ist breit, der in die Verdammnis führt, und
es sind viele, die darauf gehen“ (Mt. 7,13).
Dann taucht das Wort „viele“ in Matthäus
7,22 auf. Dort heißt es: „Es werden
viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr,
haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben
wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben?
Haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan?
Die Antwort des Herrn lautet: „Ich habe
euch nie gekannt“.
Das Bild der Wehen läßt auch im geistlichen
Bereich Wogen- oder Wellenbewegungen erwarten.
Die Verführung kommt gemäß Vers
11 im pneumatischen Bereich, im Bereich der Charismen
und der Gaben also, und gerade hier läßt
sich das Prinzip der Wehen gut aufzeigen. Die
bekannte Pfingstbewegung begann im Jahre 1906.
Dann dauerte es mehr als fünf Jahrzehnte,
bis die nächste Woge auftauchte. Man konnte
sich darauf einstellen. Nur wenigen ist bekannt,
daß ein tragendes Kennzeichen der Erweckung
von Los Angeles im Jahre 1906 in den Weissagungen
über die unmittelbar bevorstehende Wiederkunft
Christi bestand, und zwar in dieser ekstatischen
Ich-Form („So spricht der Herr“),
die das Neue Testament überhaupt nicht kennt.
Der klassische Test für einen falschen Propheten
jedoch ist nachzulesen in 5.Mose 18,22. Wenn er
im Namen des Herrn etwas voraussagte und es traf
nicht ein, dann galt der Betreffende als Verführer.
Am 3. April 1960 begann die charismatische Bewegung,
wiederum in Los Angeles. Im Gegensatz zur Pfingstbewegung,
in der das Zungenreden konfessionell beschränkt
war, geht diese Bewegung durch alle Konfessionen
und Denominationen. Im Jahre 1967 begann die katholisch-charismatische
Bewegung, deren führender Mann, der inzwischen
verstorbene Kardinal Suenens von Belgien, erklärte:
„Man muss Maria die Mutter aller Charismatiker
nennen“.
Mittlerweile gibt es sogar eine Schule, an der
man gegen eine Gebühr von 1.200 Mark in drei
Monaten zum Propheten ausgebildet wird. Wir haben
tatsächlich heute keinen Mangel an falschen
Propheten, wie es der Herr Jesus in seiner Wiederkunftsrede
vorausgesagt hat.
Dann begann im Jahre 1980 die so genannte Dritte
Welle durch Yonggi Cho, Peter Wagner und John
Wimber, danach mit den „Kansas City Prophets“
die „Prophetenwelle“, danach die Welle
der geistlichen Kriegführung und der Gebetsmärsche.
Am 20. Januar 1994 begann der Toronto-Segen, und
später die Erweckung in Pensacola. Die Abstände
wurden immer kürzer. Jemand hat einmal folgendes
zusammengestellt: „Die Seelsorge-Welle,
die Befreiungswelle, die charismatische Welle,
die Lobpreis-Welle, die Jüngerschaftswelle,
die Gemeindewachstums-Welle, die Innere Heilungswelle,
die Glaubens-Welle, die Heilungswelle, die Wohlstands-Welle“
und schliesslich die „Dauerwelle“,
wenn die Entwicklung weiter so voranschreitet.
Das Bild der Wehen illustriert diese Phänomene
doch sehr eindrücklich, denn je kürzer
die Abstände, desto intensiver werden dann
auch die Verführungen sein und um so globaler
die Auswirkungen.
Zu den ständigen Weissagungen der neuen
Prophetenbewegung gehörten die Ankündigungen
über eine unmittelbar bevorstehende große
Erweckung hier in Europa. Doch der wahre Gradmesser
geistlicher Kraft besteht nicht in Zeichen und
Wundern, denn die haben am Ende der Tage auch
die Falschen bzw. Verführer, sondern zeigt
sich immer auf ethisch-moralischem Gebiet. Wenn
die Furcht Gottes verloren geht, dann ist das
erste Symptom Unzucht, Hurerei oder Ehebruch.
Dies führt zu Matthäus 24, Vers 12:
„Und weil die Ungerechtigkeit überhandnehmen
wird, wird die Liebe in vielen erkalten.“
Das Wort „Ungerechtigkeit“ (griech.
anomia) ist wörtlich mit Gesetzlosigkeit
zu übersetzen, und diese Gesetzlosigkeit
entfaltet sich auf erschreckende Weise. In der
Ausgabe des Magazins Spiegel special vom Januar
1999 trug der Leitartikel folgende Überschrift:
Volk ohne Moral. Auf dem Titelbild war die Maske
des Biedermanns und dahinter die Fratze Luzifers
abgebildet. Es offenbart sich immer mehr das ungeschminkte
Antlitz der Gesetzlosigkeit, der Diabolik. Besonders
die 1968 einsetzende Kulturevolution ist synonym
für den Kampf gegen die Gebote Gottes, vor
allem gegen Ehe und Familie, zu bewerten.
Insofern gibt es auch in der deutschen Geschichte
einen „schwarzen Freitag“, nämlich
den 10. Nov. letzten Jahres, als das so genannte
Lebenspartnerschaftsgesetz für „Homo-Ehen“
verabschiedet wurde. Die von Jesus vorausgesagte
„Gesetzlosigkeit“ hat damit einen
noch nie dagewesenen Tiefpunkt erreicht. Doch
gerade auch dieses Ereignis erfüllt eine
andere Aussage Jesu bezüglich seiner Wiederkunft
sehr eindrücklich (Luk. 17,28-30). Auch die
Tatsache, daß der gegenwärtige Bundeskanzler
im Guinness Buch der Rekorde als der meistgeschiedene
Kanzler eingetragen ist, offenbart den moralischen
Bankrott dieser Generation.
Inzwischen gibt es neue „Hiobsbotschaften“.
Seit Juni dieses Jahres dürfen in Schweden
die Homosexuellen Kinder adoptieren und sind nun
in allen Bereichen den Normal-Sexuellen gleichgestellt.
Doch damit nicht genug, am 15. Mai hat Schweden
mit großer Mehrheit ein Gesetz verabschiedet,
das Mißachtung Homosexueller mit bis zu
vier Jahren Haft bestraft. Dazu gehört auch,
Homosexualität als Sünde zu bezeichnen.
Was die Rassengesetze der Nazis für die Juden
waren, sind in unseren Tagen die Antidiskriminierungsgesetze
der EU gegen bibeltreue Christen.
Diese Entwicklung des moralischen und ethischen
Niedergangs ist nun so offensichtlich geworden,
daß inzwischen sich Pfingstler und auch
Charismatiker sich immer mehr die Frage stellen,
was ist nun aus den angekündigten Erweckung
geworden? Sind wir vielleicht betrogen worden?
So stellt der ehemalige Seminardirektor von Beröa,
Richard Krüger (Erzhausen), durchaus selbstkritisch
fest: Es gebe in Deutschland „bereits ein
Heer von enttäuschten und verwirrten Leuten.“
Manche Menschen hätten „sogar im Glauben
Schiffbruch erlitten“ (ideaSpektrum 4/02).
So zeigen die Verse 11 und 12 der Ölbergrede,
wie in dem Maße, wie die Gesetzlosigkeit,
der Kampf gegen die Gebote Gottes zunimmt, auch
parallel dazu immer mehr (falsche) Propheten auftreten
werden. Gerade diese „Kombination“
erfüllt sich direkt vor unsern Augen.
Es wurde eingangs erklärt, wie in Matthäus
24 das Wort Verführung viermal erwähnt
ist. Sie läuft, abgesehen von der generellen
Einleitung (Vers 4), im politisch-religiösenen
Bereich (Vers 5), mit pneumatischen Manifestationen
(Vers 11), im moralischen Verhalten (Vers 12)
und mit übernatürlichen Phänomenen
(Vers 24). Vers 12 erwähnt nicht das Wort
Verführung, doch durch den vorausgesagten
moralische Niedergang ergibt sich auch bei den
Gläubigen eine zunehmende Aufweichung der
biblischen Maßstäbe und Akzeptanz weltlicher
Normen. Leider ist es beispielsweise auch bei
Kindern Gottes heute immer häufiger zu beobachten,
wie sexuelle Beziehungen ausserhalb der Ehe eingegangen
werden. Auch in der Scheidungsrate haben sich
die Evangelikalen ziemlich den weltlichen Normen
angepaßt.
Gemäss Gottes Wort (Vers 24) ist nun auch
mit einer großen Zeichen- und Wunder-Bewegung
in diesen letzten Tagen zu rechnen, aber auch
sie steht in der Macht der Verführung. Tatsache
ist, daß in all den Abschnitten, wo die
Bibel über die Zeit vor der Wiederkunft Jesu
redet, die Begriffe Zeichen und Wunder, im Falle
ihrer Erwähnung, nie im neutralen oder gar
positiven Kontext stehen, sondern ausnahmslos
mit Verführung in Verbindung gebracht werden
(2. Thess. 2,9-11; Offb. 13,13). So lehrt die
Heilige Schrift nicht, daß die Gläubigen
in dieser Endzeit besondere Zeichen und Wunder
praktizieren werden, wohl aber durch dieselben
verführt werden könnten. Dies ist so
ein wesentlicher Unterschied, daß man ihn
nicht ungestraft ignorieren kann.
Doch auch hier erfüllt sich diese Warnung
unseres Herrn. Heilungsevangelisten werden immer
populärer und gewinnen immer mehr Zulauf.
Manchmal hat man den Eindruck, wie beispielsweise
bei Benny Hinn, je mehr man aufzeigt, welche Betrügereien
sie begehen und Falschprophezeiungen von sich
geben, desto größer wird ihre Anhängerschar.
Inzwischen ist Benny Hinn der populärste
Heilungsevangelist weltweit.
Wo kommen diese Wehen zum Höhepunkt, erreichen
sozusagen ihre letzte Phase? Dies zeigt das Buch
der Offenbarung. In Kap. 16,18 spricht die Apokalypse
von dem größten Erdbeben aller Zeiten.
In Offb. 9 ist zu lesen, daß von den Plagen
der dritte Teil der Menschen getötet wurde
(Vers 15). Sogar weltliche Zeitschriften sprechen
im Zusammenhang mit der Maul- und Klauenseuche
und BSE von einem apokalyptischen Szenario.
Auch die Verfolgung erreicht in Offb. 13,15 ihren
traurigen Höhepunkt. Jeder, der nicht das
Tier anbetet, wird getötet. Die Verführung
durch die falschen Propheten findet ihren „krönenden“
Abschluß in dem falschen Propheten schlechthin,
dem Tier aus der Erde, ausgestattet mit großen
Zeichen zur Verführung der ganzen Welt (Offb.
13,13-14).
Die Apokalypse erwähnt auch (leider) viermal,
wie die Menschen Gott lästern und ebenso
oft heißt es, daß „sie doch
nicht Buße taten“. Die Blasphemie
nimmt heute immer schamlosere und schlimmere Formen
an, so daß man nur erschüttert feststellen
kann, wie antichristlich das so genannte christliche
Abendland bereits geworden ist. Auch das Wort
Zauberei bzw. Zauberer findet sich ebenfalls viermal
in diesem letzten Buch der Bibel. Insofern ist
die einmalige Erfolgsstory von „Harry Potter“,
dem Zauberlehrling, nur die Spitze des Eisberges.
Denn „durch deine Zauberei sind verführt
worden alle Völker“ (Offb. 18,23).
Dies sind nur einige Gedankenanstöße.
Doch positiv soll vermerkt werden, daß in
dieser Ölbergrede unseres Herrn auch erwähnt
wird, wie das Evangelium allen Völkern verkündigt
wird (Mt. 24,14). Und auch dies kann man nun,
trotz aller Verführung, feststellen. Das
Evangelium erreicht heute Menschen, Völker,
Sprachen und Stämme wie noch nie und die
Bibel gibt es ebenfalls in so vielen Sprachen
wie noch nie zuvor. Darum, „wenn aber dies
anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt
eure Häupter, weil sich eure Erlösung
naht“ (Luk. 21,28).
Alexander Seibel