7 Ways Demons Can Get In & 8 Steps To Get Them Out!

7 Ways Demons Can Get In & 8 Steps To Get Them Out! || Derek Prince (youtube.com) 

Derek Prince – Video, 7 Wege, wie Dämonen eindringen können - 8 Schritte wie man sie los wird!

Punkt 1 und 2 enthalten richtige Warnungen wegen der Gefahr der Dämonisierung durch okkulte Praktiken. 

Punkt 3 nennt Prince „Prenatal Influence“, also vorgeburtliche Einfluss. Mother resents the baby or rejection. Mütter lehnen ihr Ungeborenes ab. Dadurch empfängt angeblich der Fötus einen Spirit of rejection, also Geist der Ablehnung. Die andere Möglichkeit besteht in einem Schockerlebnis der schwangeren Mutter. Dadurch dringt der Dämon in das Ungeborene ein. 

Das erinnert mehr an Aberglauben denn an biblische Lehre. Hier wird mit unbewiesenen Behauptungen Menschen unnötig Angst eingejagt. 

Moment of shock, Spirit of fear enters the baby. Schockmoment, ein Geist der Furcht dringt in das Baby ein. Als Beleg wird 1. Petr. 3,6 zitiert.

Derek Prince gebraucht dafür eine sehr merkwürdige Interpretation, weil einige Übersetzungen für das griechisch Wort ptoesis im Englischen von Terror (Furcht) sprechen. Also wird das Baby mit einem Geist der Furcht geboren. Luther übersetzt dies viel unkomplizierter mit „durch nichts beirren lassen.“ Das Wort kann auch mit Bestürzung oder Betroffenheit übersetzt werden. 

John MacArthur kommentiert zu dieser nicht ganz einfachen Bibelstelle:  keinerlei Furcht einjagen. „Eine gläubige Ehefrau kann möglicherweise Ängste haben, wenn sie sich ihrem unerretteten Mann unterordnet, je nachdem, wohin diese Unterordnung führt. Doch Petrus fordert die Frau auf, sich nicht einschüchtern zu lassen oder ängstlich zu sein, sondern sich ihrem Ehemann prinzipiell unterzuordnen. Davon ausgenommen ist jeglicher Zwang, zu sündigen, gegen Gottes Wort zu verstoßen oder körperlichen Schaden zu erleiden.“

Wer allerdings so wie Derek Prince mit der Bibel umgeht, kann nun tatsächlich buchstäblich überall in Gottes Wort Dämonen finden, auch dort, wo sie nicht sind. 

Belegt werden solche Aussagen mit seiner seelsorgerlichen Erfahrung und Beispielen aus seinen Befreiungsdiensten. Wenn man einmal begonnen hat, auf solche Manifestationen zu achten, gibt es für die vorgegaukelten Irreführungen und geistliche Verblendung so gut wie keine Grenzen. Dann werden buchstäblich Lehren der Dämonen übernommen (1. Tim. 4,1) und fast ungefiltert verbreitet. Die Geister gaukeln einem dann ungehemmt eine dämonisch getränkte Realität vor, in die solche Exorzisten immer mehr verstrickt werden.  

Das ist einer der großen Schwachpunkte bei Derek Prince, nämlich eine ausgeprägte und übertrieben Dämonologie, die man öfters in pfingstlich-charismatischen Kreisen antrifft. Man denke z.B. nur an die „Geistliche Kampfführung“ und auch die sogenannten Exorzismen in diesen Kreisen, die nicht wortzentriert, sondern auf die Dämonen und ihre Manifestationen ausgerichtet sind. Dementsprechend hat er in seinem „Befreiungsdienst“ eine klassisch dämonenzentrierte und nicht auf Gott fokussierte Art der Seelsorge praktiziert. 
 
Dazu passt auch die von Derek Prince besonders ausgefeilte Lehre von Segen und Flüchen, die neben biblischen Elementen auch stark an heidnische Vorstellungen und Aberglauben erinnern.

Punkt 4: Soulish Domination & Manipulation: Dazu muss man nicht unbedingt Dämonen strapazieren. Das ist ebenso der Bereich des gefallenen Menschen mit seiner Egozentrik und Machtmensch-Gebaren. Da reicht es, wenn die betreffende Person Buße tut und dies Gott bekennt. Ein Exorzismus ist hier nicht nötig. Vielmehr ruft die Bibel zur Heiligung auf und nicht danach, Dämonen nachzujagen.

Nummer 5: Pressures in early Childhood. Auch hier ähnlich wie in Punkt 4 wird sündiges und falsches Verhalten, hier der Eltern, buchstäblich für die Kinder dämonisiert. Typisch sind seine Aussagen: „Meine Beobachtungen“. Eine reine Erfahrungstheologie und er ahnt nicht, dass diese verführerischen Mächten ihm längst ein großes und auch eindrückliches Theater vorspielen. 

Als Bibelstelle wird Jak. 3,16 zitiert. Doch gerade in diesem Brief wird als „Befreiung“ von diesem ungeistlichen Verhalten Buße und Heiligung, Bekennen der Sünden usw. und eben nicht ein Exorzismus empfohlen. 

Punkt 6: Moment or Place of Weakness, auch hier werden physische innerweltliche Bereiche dämonisch überhöht. Von solchen „bösen Tagen“ weiß allerdings schon Paulus in Eph. 6,11 zu berichten. So sehr die unsichtbare dämonische Welt Realität ist, zeigt gerade auch dieser Passus, wie wir durch die Waffenrüstung Gottes, Glaube, Wort Gottes und eben Heiligung standhalten sollen. Anstatt in die Schrift vertieft zu werden, wird man mit der Geisterwelt „vertraut“ gemacht. Basis ist üblicherweise in diesen Kreisen die Erfahrung und nicht die Lehre der Schrift. Oft genug genügt für solche Art Theologie eine  Bibelstelle, die in das Erfahrungsdenken eingepasst wird. Somit eine Art Wunschexegese. 

7: Sinful Acts or Habits, hier kann man zustimmen, besonders weil in diesem Abschnitt auch das Bekennen der jeweiligen Schuld betont wird. 

Es kommen dann die 8 Schritte der Befreiung. Die ersten 7 Punkte, die Derek Prince anführt, kann ich eigentlich problemlos unterstreichen. Sei ehrlich, demütige dich, tue Buße usw; alles biblisch, was wir auch in Jak. 4,4-10 und 1. Petr. 5,5-9 finden. 

Doch dann kommt Punkt 8 und da befindet man sich auf einmal wieder im esoterischen Aberglauben. „Expel“ Man soll die Geister durch Ausatmen austreiben. Solche „Atmungstechniken“ sind in schwärmerischen Kreisen sehr verbreitet, sei es zum Empfang des Geistes angepustet zu werden oder, wie eben hier, durch Ausatmen die Geister los zu werden. Das aber sind typisch magische Vorstellungen, wie man sie im Schamanismus und frommen Spiritismus nicht allzu selten antrifft. 

Gemäß der Bibel erfährt man Befreiung durch Änderung der Herzenshaltung, - man denke nur an die achtmalige Erwähnung seitens unseres Herrn Jesus in den Sendschreiben, Buße zu tun - und nicht durch körperliche Übungen oder Techniken wie im Guruismus.

Es erinnert mich an ein Zitat von John Stott, weitergegeben in einem privaten Gespräch: „Es stimmt, die Charismatiker haben eine magische Vorstellung von Gott“ (The charismatics have a magic concept of God).

Derek Prince war ein hochgebildeter und brillanter Mann, der viel Zutreffendes und auch biblisch Richtiges sagte und deswegen auch großen Einfluss ausübte und noch ausübt. 

So ist auch dieses Lehrvideo eine Mischung von Richtigem, Herausforderndem und leider auch Lehren der Dämonen. Ein klassisches Beispiel von eben Verführung, das, so ist zu befürchten, mehr Verwirrung und Schaden denn Segen und Hilfe bewirken dürfte. 


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