To Moscow with Love

(8.-18. Nov. 1993)

Der Kontrast hätte kaum größer sein können. Hier die ehrwürdige, eigentlich schon berühmte Central Baptist Church of Moscow (Zentrale Baptistengemeinde Moskaus), in der ich am Samstag abend zum Thema Gewißheit der Erlösung sprach, dort Moskaus berühmtes Bolschoi Theater. Tschaikowskis Oper "Eugene Onegin" wurde auf der Bühne in echt russischem Moll beeindruckend gesungen, soweit ich das überhaupt beurteilen kann.

Wie kommt jemand wie ich, dessen künstlerische Antennen kaum als ausgefahren bezeichnet werden können, ins Bolschoi Theater? So will ich versuchen, diese zweite Rußlandreise kurz zu skizzieren. Von meiner Sibirienreise (August 92) her stammte noch die große Bitte, ich solle unbedingt wiederkommen. In erster Linie solle ich Zeitströmungen und die Thematik Zeichen und Wunder behandeln.

Die vereinbarten Termine änderten sich mehrfach. Vladimir Rjaguzow, der mich letztes Jahr in Omsk übersetzte, ist Direktor der Ausbildungsabteilung des RBU (Russian Baptist Union, Bund der Evangeliumschristen/Baptisten). Wir einigten uns schließlich auf den 8. bis 18. Nov. Er würde dafür sorgen, daß solch ein Schulungskurs im baptistischen Zentrum in Moskau vor Studenten und Mitarbeitern stattfinden könne.

Nun muß man fast in die Geschichte des russischen Baptismus zurückgreifen. Im Jahre 1905, bei einem Treffen der Baptisten in Moskau, "träumten" diese Geschwister davon, in der Hauptstadt des Riesenreiches eine Zentrale zu errichten. Damals hatte die Vormachtsstellung die Orthodoxe Kirche, die eifersüchtig über ihr Monopol und ihre Privilegien wachte. Dann kamen die ungeheuren Umwälzungen der Oktoberrevolution, und unter der eisernen Knute des Bolschewismus war dieser Traum zunächst einmal vorbei. Die großen Veränderungen durch den gescheiterten Coup im August 91 sind bekannt. Nun herrschte uneingeschränkte religiöse Freiheit und man begann das Zentralgebäude zu errichten. Ursprünglich sollte ich schon im April kommen, doch damals war man noch fest am Bauen.

Am 3. Oktober endlich erfüllte sich der langersehnte Traum und unter dem Beisein von 250 Delegierten bzw. Anwesenden wurde das neue Hauptquartier eingeweiht. Vassili Logvinenko, kürzlich in den Ruhestand getretene Präsident der Baptisten-Union, vergoß zusammen mit vielen Besuchern Tränen des Dankes bei dieser einmaligen Feier. Dabei schien auch dieses Mal die Eröffnung gefährdet. Panzer, Kanonen und automatische Waffen waren in nicht allzu weiter Entfernung aufgefahren bzw. zu hören. Mitten in den Kämpfen der "Zweiten Oktoberrevolution", wie einige Beobachter den ruchlosen Aufstand der Hardliner bezeichneten, der das Parlamentsgebäude schwer beschädigte und das Weiße Haus Moskaus fast in ein "schwarzes Haus" verwandelte, versammelten sich die Christen zur Dankesfeier für das neu eingeweihte Glaubenszentrum.

In dem Gebäude selbst, in dem ich in diesen Tagen wohnte, sind mindesten drei Fraktionen bzw. Gruppierungen untergebracht. An drei fortlaufenden Tagen unterrichtete ich die Mitarbeiter bzw. Studenten des Bibel-Korrespondenz-Kurses. Fast noch ertragreicher waren die anschließenden Gespräche. Man war bereit, länger aufzubleiben, um alle möglichen Fragen stellen zu können. Erneut beeindruckte mich der geistliche Hunger dieser Geschwister, ebenso ihre Opferbereitschaft. Man wollte lieber weniger schlafen, dafür um so mehr über das Wort Gottes erfahren. Einige waren von weither angereist, zum Teil unter Bedingungen, die uns Wohlstandsbürger eher zum Schlucken brächten. Mit einigen Brüdern ergaben sich auch herzliche Freundschaften.

Inzwischen hatte ich schon einen Großteil meiner mitgebrachten russischen Literatur verteilt. Dankbar und voll Eifer streckte man sich nach den Büchern aus. Um möglichst viel mitnehmen zu können, war ich buchstäblich schwer beladen zum Flughafen gekommen. Diese Schlepperei in den Flughäfen Frankfurt und dann Moskau machte sich aber jetzt bezahlt. Brüder bei dem Wunsch nach Literatur leer ausgehen zu lassen, dies wäre kein schöner Gedanke gewesen.

Soweit ich es den Gesprächen entnehmen und auch beurteilen kann, lehnen die Baptisten Rußlands die charismatische Bewegung eher deutlich ab. Es gibt einfach wegen dieser Strömungen zu viel Verwirrung bzw. Spaltungen. So berichtete auch idea unlängst, wie "im Mittelpunkt der Ratstagung (der Baptisten, Anm.) stand die Diskussion über die charismatische Bewegung. Unter dieser Bezeichnung strömten zahlreiche 'dubiose Organisationen' nach Osteuropa und verunsicherten die Christen. In vielen Gemeinden, nicht nur in baptistischen, sei es deshalb zu Spaltungen gekommen. In theologischen Grundsatzvorträgen habe man die Delegierten zu verstärkter Wachsamkeit und einem biblischen Umgang mit den Gaben des Heiligen Geistes ermutigt" (idea spektrum 40/93). Letzteres beschreibt in verblüffender Weise auch mein Lehrprogramm.

Als ich Pjotr (Peter) Konowaltschik, dem neuen Präsidenten des russischen Bundes der Evangeliumschristen/Baptisten, Wolfgang Bühnes Buch Spiel mit dem Feuer und mein Büchlein zur Zulu-Bewegung gab, die beide ins Russische übersetzt wurden, war sein Kommentar: "Wir brauchen solche Literatur". Pavel Savchenkeo, Nachfolger von Wladimir Rjagusow, fragte: "Wie können wir unsere Leute vor diesen Strömungen bewahren?" In Moskaus bekannter zentralen Baptistengemeinde (Central Baptist Church) wurde ich für Donnerstag den 11. Nov. eingeladen, nach dem Abendgottesdienst vor freiwilligen Zuhörern über gegenwärtige Irrströmungen zu sprechen. Pjotr Konowaltschik gab die Abkündigung bekannt.

Am nächsten Tag traf auch Prof. Dr. Manfred Weise, Leiter von "Christen im Dienst an Kranken", in Moskau ein. Er ist gut befreundet mit einem gläubigen Chirurgen namens Victor Grishkevich. Manfred Weise und ich hatten uns schon in Deutschland abgesprochen. Ohne davon zu wissen, hatten wir sogar dieselbe Maschine für den Rückflug am 18. Nov. gebucht. Nun stellte sich heraus, daß besagter Chirurg nur wenige Autominuten von meinem Quartier, dem neueingeweihten baptistischen Zentrum, entfernt wohnt.

Während ich nur nachfragen wollte, ob Manfred Weise gut angekommen sei, wurde mir zu meiner Überraschung am Telefon eröffnet, daß ich zum gemeinsamen Abendessen eingeladen bin. Man werde in wenigen Minuten vorbeikommen. Die Gastfreundschaft war überwältigend.

Die nächste Überraschung war, daß Dr. Grishkevich Karten für das eingangs erwähnte Bolschoi Theater zückte. Die Einladung abzulehnen, schien mehr als unhöflich. Er hatte uns eine besondere Freude bereiten wollen und diese schwer zu erhaltenen Karten für seine deutschen Gäste besorgt. Wir brachten es einfach nicht übers Herz, dem Mann eine Absage zu erteilen, und so saß ich nach Jahrzehnten wieder einmal in einem Opernhaus. Zur Auflage machte ich allerdings, daß ich meine Botschaft zeitlich ungeschmälert in der zentralen Baptistengemeinde ausrichten könne. Denn bereits vorher hatte man mich zur Verkündigung in dieser bekannten Gemeinde eingeladen.

Sowohl meinem Übersetzer, sein Englisch war noch längst nicht ausgereift, der das erste Mal vor solch einer großen Menge stand - in dieser Gemeinde versammeln sich 500 oder noch (viel) mehr Gläubige - als auch mir schenkte der treue Herr an diesem Abend reichlich Gnade. Ich darf sagen, es war ein offener Himmel und große Dankbarkeit war bei den Gläubigen zu erkennen. Dann ging es an dem Kreml vorbei zur Oper.

Dr. Manfred Weise hatte an diesem Tag zur Mittagszeit nun ebenfalls im neu eröffneten Zentralgebäude des Baptistenbundes referiert. Wir schmunzelten bzw. staunten über diese Führungen, daß wir auf einmal im selben Gebäude waren, ohne dies vorher abgesprochen zu haben. Sein Thema war "Heilung von Geist und Seele". U.a. warnte er vor Geistheilern, die via TV kosmische Kräfte vermitteln wollen.

Sein Übersetzer erzählte bei dieser Gelegenheit, wie vor einigen Monaten ein Geistheiler namens Allen Chumack erklärte, man solle ein Glas Wasser vor den Fernseher stellen. Er werde dann heilende Kräfte darauf übertragen. Beim Abendmahl der Baptistengemeinde nach diesem Ereignis wurde gefragt bzw. aufgefordert, wer von den Gläubigen dieser Anweisung nachgekommen sei, solle es bekennen und Buße tun. Erstaunlich viele Gläubige räumten nun ein, ebenfalls, womöglich im guten Glauben, ein Glas Wasser vor den Bildschirm gestellt zu haben. Diese Ahnungslosigkeit ist erschütternd. Man kann leider weltweit beobachten, wie auch Kinder Gottes gegenüber spiritistischen Angeboten nicht gefeit sind, wobei hier noch nicht einmal eine Tarnung vorliegt.

In diesem riesigen Land besteht kein Mangel an Geistheilern, wie schon vor einiger Zeit eine Tageszeitung feststellte: "Mittlerweile vergeht kein Fernsehabend, an dem nicht in irgendeinem Programm ein übersinnlich begabter Mensch auftritt" ("Die Welt", 5. 1. 91).

Leider gibt es auch in Amerika seit einigen Monaten einen "Psychic Channel", wie ich bei meiner jüngsten USA-Reise feststellen mußte. Menschen berichten, wie sie durch mediale Energien und kosmische Kräfte ihre Persönlichkeit entfalten konnten. Auch in Rußland kann man Telefonnummern wählen, um Kontakt zu Heilern zu bekommen. Doch bei etlichen dürfte auch Ernüchterung eingetreten sein, da nach solchen Fernsehauftritten russischer Geistheiler die psychiatrischen Kliniken überschwemmt wurden. So erzählten mir jedenfalls die Studenten des Theologischen Seminars.

Beim Tischgespräch erklärte ich dem Übersetzer, wie man solche magischen Handlungen (Wasserglas mit heilenden Energien durch Gebet) auch in der brasilianischen Pfingstgemeinde praktiziert. Auch verkauft Oral Roberts, Amerikas berühmtester Pfingstheiler, "Holy Water" (heiliges Wasser), um angeblich Heilungskräfte und finanzielle Erfolge zu vermitteln. Offensichtlich ist der fromme Spiritismus weltweit sehr erfolgreich.

Dr. Manfred Weise erzählte mir, anscheinend noch unter frischem Eindruck, wie er kürzlich mit einer Frau gebetet habe. Wolfram Kopfermann hatte ihr die Hände aufgelegt. Danach empfand sie, wie energiereiche Strahlen von ihrem Körper ausgingen und einmal hatte sie den Eindruck, außerhalb ihres Leibes zu sein. Sie litt darunter und suchte deswegen das seelsorgerliche Gespräch.

Dabei ist Kopfermann jemand, dem man persönlich Respekt zollen kann und er gilt (zurecht) als gemäßigt. Doch die spiritistische Vernetzung dürfte womöglich tiefgreifender sein, als man ahnt. Dies wurde mir auch neu bewußt durch einen Artikel über den Beginn der Pfingstbewegung, den mir der Apologet des Western Baptist Colleges in Salem, Oregon, vor wenigen Wochen in die Hand gedrückt hatte. Als gewissen Nachtrag zu meiner Amerikareise möchte ich dies hier noch zur Sprache bringen.

In der offiziellen Pfingst- und charismatischen Literatur wird zugegeben, wie die Schlüsselfigur für die Zungenbewegung Agnes Ozman ist, die erste Person, die in unserem Jahrhundert in Zungen sprach. "Die Pfingstler betrachten den Silvesterabend des Jahres 1900 als eines der entscheidensten Daten ihrer Geschichte. Sie betonen, wie man hier zum ersten Mal seit den Tagen der frühen Kirche die Taufe im heiligen Geist gesucht und das Reden in Zungen empfangen habe" (John Sherrill, Sie sprechen in anderen Zungen, Fix Verlag, S. 46).

Nach Empfang der Zungenrede durch Handauflegung von Charles Parham berichtete er: "Ich legte ihr meine Hände auf und betete. Ich hatte kaum drei Dutzend Sätze wiederholt, als eine Herrlichkeit über sie kam, ein Heiligenschein schien ihren Kopf und ihr Angesicht zu umgeben, und sie begann in der chinesischen Sprache zu sprechen und war nicht imstande, drei Tage lang in Englisch zu reden. Als sie versuchte in Englisch zu schreiben, um uns ihr Erlebnis mitzuteilen, schrieb sie Chinesisch, Kopien davon haben wir noch immer in den damals gedruckten Zeitungen."

Als man dieses "Chinesisch" einem Chinesen vorlegte, schlug er die Hände über dem Kopf zusammen. "Wenn die Glaubwürdigkeit der mündlichen Botschaft schon strapaziert wurde, erhielt sie einen noch schwereren Schlag, als Fräulein Ozmans 'Heilige Geist' Handschriften veröffentlicht wurden. Parham identifizierte es als Chinesisch, doch es sieht für alle Welt wie das Gekritzel eines Vorschulkindes aus" (Lyle Murphy, Beginning at Topeka, Salvary Review, Spring 1974, S. 4 u. 10).

Dies aber (automatisches Schreiben usw.) sind wiederum bald klassische spiritistische Phänomene. Als dann in Galena (Kansas) die Bewegung um sich griff, warnte in der Tageszeitung ein bibeltreuer Prediger namens C.W. Harvey in einem langen Leserbrief vor dieser Strömung. Parham mußte nicht antworten, denn Sara Scovell, Geistliche der "First Spiritualist Church", (eine Kirche, die auf die Geschwister Fox, die Begründer der modernen spiritistischen Bewegung Amerikas, zurückgeht) schrieb darauf zurück: "Spiritualisten und Anhänger der Christlichen Wissenschaft wissen, daß es eine Phase im vergänglichen Verstand gibt, wo der Glaube sich weigert zu verbleiben...Die Spiritualisten haben unzählige Male ihre Fähigkeit bewiesen, in Zungen zu sprechen." Das Thema ihrer Predigt (wie könnte es auch anders sein) lautete, "Und diese Zeichen werden denen folgen, die da glauben" (ibid, S. 8 u. 9).

Wurden früher noch manche Gläubige aus dem Netz des frommen Spiritismus herausgelöst, weil die Evangelikalen noch klare Warnungen aussprachen, ist dies heute immer seltener der Fall. Auch aufrichtige und feine Geschwister meinen, zum Wohle der Evangelisation und des gemeinsamen Zeugnisses, den Graben zwischen Evangelikalen und Charismatikern endlich zuschütten zu müssen. Der Schulterschluß ist angesagt, mit dem Resultat, daß heute immer mehr Gläubige in falsche Verstrickungen hineingeraten. Daß ein spiritistischer Aufbruch im Westen läuft, hat sich allmählich herumgesprochen. Die Okkultflut kann nicht mehr ignoriert werden. Nicht wahrhaben will man dagegen, daß auch in Kirchen und Gemeinden ein steppenbrandähnlicher Einbruch stattfindet. "Aber du hast dein Volk, das Haus Juda, verstoßen; denn sie treiben Wahrsagerei wie die im Osten und sind Zeichendeuter wie die Philister und hängen sich an die Kinder der Fremden" (Jes. 2,6).

In Rußland dürften die verantwortlichen baptistischen Geschwister solche Zusammenarbeit noch im großen und ganzen ablehnen. Auch die Ordination von Frauen zu Pastorinnen wird von diesen Gläubigen als unbiblisch zurückgewiesen.

Leider breiten sich in diesem größten Land der Erde viele Sekten und Irrströmungen wie auch der Okkultismus aus. Allein die Mormonen planen im Herbst nächsten Jahres 3000 ihrer Missionare nach Nowosibirsk zu schicken. So mehren sich bereits die Stimmen, die angesichts dieser vielen "Heilsbringer" erklären: "Der eine sagt dies, der andere das. Ich gehe wieder in meine Kirche zurück" (und das ist gewöhnlich die Orthodoxe). Doch auch das Evangelium greift um sich und die Gemeinden wachsen. So sind in den letzten 2 Jahren in Moskau allein 8 Baptistengemeinden neugegründet worden und um Moskau 42 weitere hinzugekommen. Am Sonntag durfte ich auch in einer dieser neuen Gemeinden, der Auferstehungs-Baptistengemeinde das Wort verkündigen. Wiederum war es mein Anliegen aufzuzeigen, wie es nichts Größeres und Wichtigeres in diesem Leben gibt, als zu wissen, daß die Sündenschuld getilgt ist.

An diesem Sonntag traf ich mich abends mit den im baptistischen Zentrum vorübergehend wohnenden Seminar-Studenten (die Ausbildung ist auf vier Jahre bemessen), zu einem konzentrierten Vortrag. Danach wurden viele Fragen gestellt und ich mußte u.a. feststellen, daß Yonggi Cho auch in Rußland kein Unbekannter ist. Nach wie vor sind etliche von der Größendimension seiner Gemeinde beeindruckt. Umso erstaunter war man, als ich aus dem neuerschienenen Buch Christianity in Crisis zitierte, wie man seine Techniken ungeschminkt dem Okkultismus zuordnet. "Chos Vorstellung des vierdimensionalen Denkens ist nichts anderes als Okkultismus. In seinem Bestseller 'Die vierte Dimension', offenbart Cho sein Abweichen von der historischen christlichen Theologie und sein Eindringen in die Welt des Okkultismus" (Hank Hanegraaff, Christianity in Crisis, Harvest House Publishers, 1993, S. 353).

Dankbar nahm man das Aufzeigen biblischer Zusammenhänge zur Kenntnis. Die Bereitschaft aus der Heiligen Schrift zu lernen und sich unwidersprochen dem Ratschluß Gottes zu stellen, ist beeindruckend und war für mich Bereicherung und Geschenk zugleich.

Dies war auch nach dem Vortrag von Dr. Manfred Weise zu beobachten. Nachdem die okkulten Quellen von Anthroposophie, Yoga aber auch von Autogenem Training und Homöopathie von ihm aufgezeigt wurden, kam einer der Zuhörer spontan nach vorne, der an Ort und Stelle darüber Buße tun wollte. Ein anderer berichtete, wie er früher parapsychologische Phänomene studierte (in Rußland leider keine Seltenheit), mediale Fähigkeiten und auch ASW (außersinnliche Wahrnehmung) praktizierte. Inzwischen hatte er sich bekehrt und darüber eine klare Absage bei seiner Taufe getroffen. Er erzählte uns auch, wie er in der Zeit seiner okkulten Verstrickung Autogenes Training praktizierte und andere zum Homöopathen schickte.

Am Tag vor dem Abflug (17. Nov.) begleitete ich Dr. Manfred Weise noch zur Patrice Lumumba Universität. Nach dem Vortrag von Prof. Weise gab ich dort vor den Studenten, die leider nicht zu zahlreich gekommen waren, mittels eines Übersetzers aus Nigeria in Kurzform mein Zeugnis. Renner für die Zuhörer war die russische Version von Prof. Werner Gitts Buch Fragen - die immer wieder gestellt werden. Diese Studenten haben in der Tat viele Fragen, und ich kann nur hoffen und beten, daß die Gespräche, die Zeugnisse und besonders auch dieses Buch viel Frucht wirken.

Vom 16. - 17. November gab man mir einen besonderen Unterrichtsblock für die Sonntagsschullehrer, in erster Linie Schwestern im Herrn. Auch hier war eine mehr als dankbare Abnahme vorhanden und es war bewegend, wie man seiner Dankbarkeit dadurch Ausdruck verlieh, daß man zum Abschluß noch ein schönes christliches Lied spontan darbrachte. Auch wenn es manchmal nicht mehr als 30 Teilnehmer sind, lohnt sich tatsächlich der Einsatz, diese kostbaren Seelen zu schulen, damit sie gemäß 2. Tim. 2,2 tüchtig werden, auch andere zu lehren.


Alexander Seibel


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